Die Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) ist das wissenschaftliche Institut des Bundes für die wasserstraßenbezogene Versuchs-, Forschungs- und Entwicklungsarbeit sowie die Beratung und Begutachtung in den Fachgebieten Hydrologie, Gewässernutzung, Gewässerbeschaffenheit, Ökologie und Gewässerschutz. Sie ist als Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des BMVBS angesiedelt. Gegenstand ihrer gutachterlichen Tätigkeit sind die Bundeswasserstraßen. Dazu zählen die großen Flüsse Deutschlands, die Küstengewässer von Nord- und Ostsee sowie alle weiteren schiffbaren Gewässer, wie Kanäle.
Die BfG leistet für das Themenspektrum „Gewässerkunde – Wasserstraßen und Umwelt“ Forschungsbeiträge für ein tieferes System- und Prozessverständnis der Gewässer. Sie kommt durch ihre Forschungstätigkeit zu Empfehlungen für wissenschaftlich fundierte Managementansätze der Bundeswasserstraßen.
Die langjährige Sammlung, Dokumentation und Bereitstellung von Daten zu den Bundeswasserstraßen ist ein Markenzeichen der BfG. Dazu gehören Zufluss- und Abflussmengen der Gewässer und der sich daraus ergebenden Wasserstände, der Feststoff- und Stoffhaushalt, die Wasser- und Sedimentqualität, die Radioaktivität der Oberflächengewässer, der Eintrag und die Verfrachtung stofflicher Lasten in den Bundeswasserstraßen sowie die ökologischen Indikatoren des Gewässerzustandes. Folgen von Unterhaltung und Ausbau werden für die Ökosysteme in und an den Gewässern untersucht. Die gewonnenen Daten, Informationen und Erkenntnisse stehen ressortübergreifend zur Verfügung.
Im Forschungskonzept der BfG sind die Themen und Ziele in den Hauptfeldern „Wissenschaftliche Grundlagen der Gewässerkunde“ und „Wissenschaftliche Beiträge für das Management der Wasserstraßen“ zusammengefasst. Mittelfristige Teilprogramme sind überschrieben:
• Nachhaltige Entwicklung und Bewirtschaftung der BWaStr
• Klimawandel und Wasserstraßen - KLIWAS
• Ökologische Durchgängigkeit der BWaStr.
• Wasserwirtschaftliche Unterhaltung.
Gestützt auf ihre Kernkompetenzen bestreitet die BfG einen bedeutenden Teil der im Konzept beschriebenen Forschung selbst, andere Aufgaben werden mit externen Einrichtungen über wissenschaftliche Kooperationen und Netzwerke der internationalen Organisationen oder über eine externe Beauftragung erledigt.
Die BfG agiert im engen Verbund mit den anderen zum Thema Wasser tätigen Ressortforschungseinrichtungen des Bundes und hat in der Arbeitsgemeinschaft der Ressortforschungseinrichtungen die Initiative zur Bildung eines ressortübergreifenden Netzwerkes „Wasser“ ergriffen. Sie ist als unverwechselbarer Teil der deutschen Forschungslandschaft wissenschaftlicher Partner universitärer und außeruniversitärer Forschungseinrichtungen - national, in Europa und global.
Die BfG ist u. a. Mitglied im Verbund EurAqua, welches mit 23 Mitgliedsländern das führende europäische Netzwerk darstellt im Hinblick auf die Wasserforschung für wissensbasiertes Wassermanagement und die Wasserpolitik in Europa. Als aktives Mitglied der Gemeinschaft der Ressortforschungseinrichtungen des Bundes ist sie deren Leitlinien verpflichtet.
Die BfG erbringt wissenschaftliche Dienstleistungen auch für das BMU, andere Ministerien in Bund und Ländern sowie weitere nationale und internationale Organisationen. So wird z. B. die Geschäftsführung für die Programme des deutschen Beitrags zum International Hydrological Programme (IHP) der UNESCO und zum Hydrology and Water Resources Programme (HWRP) der WMO vom IHP/HWRP-Sekretariat an der Bundesanstalt für Gewässerkunde wahrgenommen. Auch das Global Runoff Data Center (GRDC) der WMO ist in der BfG angesiedelt.
Weitere Informationen zur BfG-Forschung finden Sie auf den Internetseiten www.bafg.de bzw. sind im Forschungskonzept nachzulesen.